Kompetenzen für die Zukunft

Nach 18 Monaten Pandemie eröffnen sich Perspektiven: auf Lockerungen, auf Rückkehr zu Bewährtem und auf neue Entwicklungen. Die DIHK-Gesellschaft für berufliche Bildung – Organisation zur Förderung der IHK-Weiterbildung gGmbH fragte daher bei Rolf Hennequin, Dozent an der IHK-Akademie Koblenz, nach, welche Erfahrungen aus seiner Sicht bleiben und wie sich die IHK-Lehrgänge verändern werden.

 

Was hat sich für Sie durch die Pandemie verändert?

Vor allem beim ersten Lockdown hat sich gezeigt, dass wir uns nicht von Formalitäten aufhalten lassen dürfen. Wir sollten noch viel öfter den Mut haben, Dinge auszuprobieren und neue Erfahrungen zu sammeln. Es musste gehandelt werden, es wurde gehandelt und wir Dozent:innen haben schnell gelernt, was funktioniert und was nicht.

Zum Beispiel haben wir im Kreis der Kolleginnen und Kollegen als erste Notlösung einfach unseren Unterricht gefilmt und als Stream ins Internet gestellt. Hier hat sich gezeigt, wie viel Luft in der Präsenzveranstaltung mit den Teilnehmer:innen oft steckt. Beim Onlineunterricht muss somit meiner Meinung nach alles einer noch klareren und noch mehr auf das Wesentliche fokussierten Struktur folgen. Denn die Teilnehmer:innen haben mit dem Lernen am Bildschirm kein Problem, aber sie wollen ein Konzentrat und sie wollen nur das, was für ihre Prüfung wichtig ist.

Heute ist klar, dass das Blended Learning riesigen Schub bekommen hat und niemand Angst davor zu haben braucht. Love it, leave it or change it – so lautet die Devise.

 

Wie sieht Ihr persönlicher Lehrgang der Zukunft aus?

Multimedial, interaktiv, glasklar strukturiert und auf den Prüfungserfolg fokussiert, denn darum geht es den Teilnehmer:innen. Der erfolgreiche Abschluss ist das Entscheidende für ihre berufliche Zukunft, daran sollte sich unsererseits alles messen lassen.

Wir Dozent:innen sind schon heute nur ein Medium neben anderen. Der Lehrgang der Zukunft wird aus meiner Sicht ein Blended-Learning-Konzept sein, in dem wir zum Beispiel Videos und Tutorials aktiv einsetzen, verbindliche Wochenpläne vorgeben und Aufgaben online bearbeiten lassen. Wünschenswert wäre außerdem, die Inhalte zu entschlacken und schneller an die aktuellen beruf­lichen Kompetenzanforderungen anzupassen.

 

Rolf Hennequin

Der gebürtige Koblenzer, Jahrgang 1955, verbrachte nach seinem Abitur einige Lehr- und Wanderjahre in einem Verlag, einer kleinen Werbeagentur und schließlich der Werbeabteilung einer großen Versicherung, bis er 1983 ein Studium der Betriebswirtschaft an der Fachhochschule in Koblenz begann. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums arbeitete er in einer kleinen PR-Agentur, um dann eine Stelle als Produktioner (Einkäufer und Abwickler für Drucksachen und Werbemittel) in einer Koblenzer Werbeagentur anzutreten. 2002 machte er sich selbständig.

Heute hat sich der Schwerpunkt seiner Tätigkeiten ganz in den Bereich der Erwachsenenbildung verlagert. Er ist für die IHK-Akademie Koblenz als freiberuflicher Dozent für Kosten- und Leistungsrechnung sowie Präsentationstechnik tätig. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Erstellung von multi-medialen Unterrichtsunterlagen, insbesondere Lernfilmen.

 

Dieses Interview wurde zuerst veröffentlicht im Newsletter für Dozent:innen und Trainer:innen in IHK-Lehrgängen (Nr. 2 | 2021) der DIHK-Gesellschaft für berufliche Bildung – Organisation zur Förderung der IHK-Weiterbildung gGmbH.

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